Parallaktische Montierung Skywatcher EQ8
(seit 09. Juli 2013)
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EQ8 Montierung - Seitenübersicht
Seite #1 - Vorgeschichte, Entscheidung und Kauf der Skywatcher EQ8 Montierung (diese Seite)
Seite #2 - Mobiler Aufbau der EQ8 Montierung mit Newton Teleskop
Seite #3 - Stromaufnahme und Stromversorgung der EQ8 Montierung
Seite #4 - Detailbilder der EQ8 Montierung
Die Vorgeschichte und die Entscheidung zum Kauf der Skywatcher EQ8 Montierung
Der Montierungsmarkt für 50kg Teleskopgewicht in den Jahren 2011 - 2013
Weitere für mich negative Eigenschaften von einigen Montierungen waren:
Erstaunlich ist manchmal auch welches Sortiment von externen Elektronikkästchen und welche Menge an externen Kabelverbindungen da bei manchen Montierungen notwendig ist. Nicht nur bei einer mobilen Anwendung kann das ziemlich lästig und zeitaufwändig werden. Das sind auch im Sternwartenbetrieb potentielle Fehlerquellen. Und oft bekommt man dann auch noch eine inzwischen deutlich veraltete Steuerung zu einer doch relativ teuren Montierung. Diese Fakten haben für mich den Kreis der für mich sinnvollen Montierungen weiter eingeschränkt. Und durch das Steuern der EQ6 mit Notebook, Guide 9, kabellosem Gamepad und EQMOD ASCOM war ich in dieser Hinsicht inzwischen doch schon etwas verwöhnt. Und so blieb es vorerst dabei, dass ich weiterhin mit der EQ6 arbeitete aber den Montierungsmarkt aufmerksam verfolgte. Denn inzwischen hatte es sich bereits herumgesprochen, dass Skywatcher eine deutlich größere Montierung als die EQ6 in Entwicklung hat und diese auch relativ bald auf dem Markt anbieten wird.
Die Entscheidung für die Skywatcher EQ8
Da mein Newton nun auf die EQ8 über eine 610mm lange 3" Losmandy Schiene geklemmt wird, hat meine EQ6 jetzt eine neue Geoptik Aufsatzplatte mit GP+Losmandy Klemmung bekommen um den Newton bei Bedarf auch weiterhin auf der EQ6 montieren zu können. Und für die EQ8 habe ich andererseits einen Losmandy/GP Adapter besorgt um meine Optiken mit GP Schienen ebenfalls montieren zu können. So kann ich nun meine Optiken zwischen zwei Schienensystemen und zwei Montierungen beliebig wechseln.
Die EQ8 ist vermutlich mechanisch zu mehr als 99% völlig neu und anders konstruiert als die EQ6. Direkte technische oder konstruktive Vergleiche kann man hier also nicht anstellen. Und mit der EQ6 gemachte Erfahrungen sind hier ebenfalls nicht mehr anwendbar. Nicht nur dass die EQ8 Montierung selbst alle meine Erwartungen erfüllt oder sogar übertroffen hat, sie ist auch konstruktiv optimal für mich weil damit trotz der Gewichtsklasse von 50kg ein mobiler Aufbau oder Abbau in wenigen Minuten so wie bei der EQ6 möglich ist. Der Montierungskopf wiegt inklusive Polsucher 26 kg. Die Gegengewichtsstange bringt 2.6kg auf die Waage. Das Stativ wiegt 28.8 kg. Und die drei Niveauteller für die Stativbeine wiegen insgesamt weitere 5.5kg. Die originalen Gegengewichte wiegen jeweils 10kg. Somit ergibt sich mit zwei Gegengewichten ein EQ8 Gesamtgewicht von 82.9kg. Mit den 18kg für das 10 Zoll Newtonsystem landet man dann bei etwa 101 kg für den Gesamtaufbau.
Mit dieser Ausrüstung lief die mobil aufgebaute EQ8 Montierung von Anfang an mit einem Schneckenfehler von nur +/- 2.5 arcsec ohne PE Korrektur oder guiding. So ein relativ kleiner peak to peak Wert von nur 5 Bogensekunden wäre auch für Montierungen in der 10.000,- Euro Klasse noch ein guter Wert. Mit guiding aber ohne PE Korrektur bleibt der Restfehler in der Nachführung dann unter 1 Bogensekunde RMS. Bei einem typischen seeing von 2.5 - 3.5 Bogensekunden an meinem Standort also völlig ausreichend. Diese Nachführgenauigkeit wird mit einer DMK Kamera an einem Sucherfernrohr mit nur 180mm Brennweite erreicht. Guidemaster und EQMOD ASCOM puls guiding steuern die EQ8 mit dem 10 Zoll Newton.
Die Montierung wurde von mir in Wien vom Teleskop und Mikroskop-Zentrum mit dem Auto abgeholt
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Im März 2004 wurde von mir die erste Version der EQ6 in 1160 Wien, Thaliastraße 83 beim Astrostudio Rhemann gekauft. Die Montierung war schon damals preislich sehr attraktiv und hatte zur Steuerung ein Kästchen mit vier Tasten für die Richtungen in RA und DEC. Und es standen einige verschiedene Geschwindigkeiten zur Auswahl. Im Dezember 2006 konnte das Synta Upgrade Kit V3.01 für die EQ6 beim House of Optics in Heinsberg in Deutschland angeschafft werden. Bei dem upgrade wurden die beiden Schrittmotore, die Motorkontroller Platine und der Handcontroller ausgetauscht. Die EQ6 war damit zu einer leistungsfähigen Goto Montierung geworden. Mit dieser Montierung und dem 10 Zoll Newton, der schon im Mai 2003 bei Astro Optik Beck in St.Pölten als Dobson gekauft worden war, habe ich seitdem gut arbeiten können. Aber natürlich bewegt sich diese Version der EQ6 mit einem 10 Zoll Newton und Taukappe fotografisch immer nahe am Limit. Und weil später eventuell ein sehr lichtstarker 12" oder 14" Newton mit Carbon Tubus zum Einsatz kommen soll begann ich ab 2011 den Montierungsmarkt in der 50kg Klasse zu beobachten. Dieses Limit ergibt sich auch weil ich eine Montierung brauchte die auch noch mobil verwendbar ist. Denn schon die EQ6 wurde von mir immer nur mobil genutzt und am Beginn jeder Beobachtungsnacht aufgebaut und dann wieder entfernt. Das sollte daher auch mit einer größeren Montierung in relativ kurzer Zeit möglich sein.
Die Analyse des Montierungsmarktes für maximal 50kg Teleskopgewicht lieferte immer wieder das gleiche Ergebnis. Wenn man die Preise für Montierungskopf, massives Stativ, moderner Steuerung und notwendiger Stromversorgung summierte, landete man bis auf wenige Ausnahmen fast immer im Bereich von 10.000,- bis 20.000,- Euro. Das lag deutlich über meinem zu dieser Zeit dafür vorgesehenen Preislimit.
- Zu hohe Montagehöhe für ein Newton Teleskop.
- Produkt macht den Eindruck von individuell gefertigten Einzelstücken.
- Kein geeignetes stabiles Stativ verfügbar.
- Komplizierter und langwieriger Auf- und Abbau.
- Betriebsspannung 24 Volt anstatt von 12V.
- Aufgrund des Antriebskonzeptes ein hoher Stromverbrauch.
- Betrieb und Steuerung nur mit einer bestimmten Software möglich.
- Komplexe oder zeitaufwendige Ausrichtungsprozedur am Himmel nach dem Aufbau.
Nach den immer konkreteren Ankündigungen ab dem Jahr 2012 und der tatsächlichen Markteinführung der EQ8 im Frühjahr 2013 wurde mir rasch klar, das Warten hatte sich gelohnt und es gab nun für mich eine hervorragende neue Alternative beim Montierungskauf. Diese Eckdaten und Eigenschaften wie bei der EQ8 hat es bisher am Montierungsmarkt in dieser Gewichtsklasse und um diesen Preis noch nicht gegeben. Leider habe ich die Erstpräsentation der EQ8 im März 2013 in 1050 Wien, Schönnbrunnerstraße 96 beim Teleskop und Mikroskop-Zentrum aus Unwissenheit darüber versäumt. Aber dort gab es dann bis Ende April 2013 das sehr gute Angebot bei einer Vorausbestellung eine komplette EQ8 mit original Stativ um nur 3.499,- Euro und dabei sogar noch im Sommer 2013 zu erhalten. Und da auch die ersten Testergebnisse in Wien wirklich ausgezeichnet waren und mir vertrauensvoll erschienen, habe ich die EQ8 vorbestellt. Schon beim Liefertermin gab es eine weitere positive Überraschung. Denn die Montierung war schon Ende Juni 2013, also viel früher als von mir erwartet, in Wien eingetroffen. Da ich aber das Team vom Teleskop und Mikroskop-Zentrum auch einmal persönlich kennenlernen wollte, wurde eine Selbstabholung mit dem Auto vereinbart. Das habe ich dann erst am 09. Juli 2013 durchführen können. Dabei wurden neben der EQ8 Standartausstattung auch ein vorbestellter Polsucher und zwei zusätzliche Gegengewichte mit je 10kg mitgenommen. Mit den insgesamt vier Gegengewichten kann ich in Zukunft auch schwerere Teleskope problemlos auf der EQ8 montieren.
09. Juli 2013
Nach dem Verstauen der EQ8 Montierung im Auto blieb auch noch Zeit für ein gemeinsames Photo mit Lajos und Tommy vom Teleskop und Mikroskop-Zentrum in Wien.
Die massiven Teile der EQ8 Montierung in ihren Verpackungen füllen sogar den relativ großen Laderaum im Auto fast vollständig aus.
Die zweite große Schachtel für den Koffer vom Montierungskopf konnte ich gleich beim Händler in Wien entsorgen.
Eine Menge an neuen Schachteln und Teilen in der Garage die nun vorerst einmal zu einer EQ8 Montierung zusammengebaut werden müssen.
Das massive und stabile Stativ liegt sicher und fest in Schaumstoff gelagert in der Schachtel. Daneben auch die Schachtel mit den drei Niveautellern für die Stativbeine.
Das Stativ mit Mittelsäule und noch gesicherten Stativbeinen.
Die Niveauteller als Basis für die drei Stativbeine noch in der Verpackung.
Beschreibung, Montierungskopf, Handcontroller, Kabel und Gegengewichtsstange sicher verpackt in Schaumstoff und einem Koffer mit Deckel und Räder.
Der EQ8 Handcontroller, die Kabel für Versorgung und Kommunikation und das erforderliche Werkzeug zum Zusammenbau der Montierung werden mitgeliefert. Mit dem Handcontroller kann die Montierung über 42.000 Objekte am Himmel direkt ansteuern.
Selbst die 10kg Gegengewichte der EQ8 sind gut und sicher einzeln verpackt.
Die EQ8 Montierung erstmals fertig zusammengebaut. Der Polsucher ist sehr stabil montiert und voll justierbar. Und durch die gute Optik gelingt das mobile Ausrichten der Montierung wesentlich leichter und rascher als bei der EQ6. Der verbleibende kleine Polachsenfehler bleibt selbst bei Langzeitbelichtung durch das guiding bedeutungslos.
Die Montierungen EQ8 und EQ6 nebeneinander. Deutlich sind die völlig unterschiedlichen mechanischen Konzepte erkennbar. Allerdings würde man nicht sofort vermuten, dass die EQ8 doch mehr als doppelt so schwer ist wie die EQ6.
Auch die Anordnung der Stativbeine ist bei den Montierungen EQ8 und EQ6 unterschiedlich. Die EQ8 hat ein Stativbein zum Pol gerichtet und die EQ6 genau in die umgekehrte Richtung.
Erste Tests der EQ8 in der Garage mit montiertem Newton und der Steuerung durch das Notebook mit Guide 9, EQMOD ASCOM und Gamepad waren wie erwartet erfolgreich.
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06. Oktober 2013
Fragen und Anregungen an => Gerhard Dangl
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